Bergheim/Rhein-Erft-Kreis (16.03.2016) Bundesfreiwilligendienst? „Auf jeden Fall!“ Da müssen Lara Pistel und Jennifer Smetek nicht lange überlegen. Seit August absolvieren die beiden jungen Frauen bei ASH-Sprungbrett e.V. ihren Bundesfreiwilligendienst. „Als gemeinnütziger Verein und anerkannter Jugendhilfeträger liegt es uns besonders am Herzen, jungen Menschen, die Möglichkeit zu bieten, sich ein Jahr lang sozial zu engagieren und beruflich zu orientieren“, betont Julian Beywl, Geschäftsführer von ASH-Sprungbrett e.V..
Die 18-jährige Jennifer Smetek arbeitet in der werkpädagogischen Tagesgruppe Tagwerk in Bergheim und unterstützt dort das pädagogische Team. Derzeit gestaltet sie zusätzlich mit den Jugendlichen ein Kochbuch mit Rezepten aus der Tagwerk-Küche. Da sind nicht nur Layoutkenntnisse, sondern auch Geschick im Umgang mit Menschen gefragt, wenn es darum geht, die Jugendlichen bei der Stange zu halten. Der geringe Altersunterschied ist dabei kein Problem. „Das ist das Schöne an meiner Arbeit“, so Jennifer Smetek, „dass der Kontakt zu den Jugendlichen super ist und ich auch deren Anerkennung habe. Und dass die Arbeit so abwechslungsreich ist. Kein Tag ist wie der andere.“
Das bestätigt auch die ebenfalls 18 Jahre alte Lara Pistel für ihre Tätigkeit als Bundesfreiwilligendienstlerin (Bfdlerin) in der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) der Bergheimer Astrid-Lindgren-Schule. Unter Anleitung der dortigen Pädagogen betreut sie Grundschulkinder nach dem Unterricht. So hilft sie bei der Pausenaufsicht, den Mahlzeiten und der Hausaufgabenbetreuung. Zudem bietet sie eine eigene Bastel-AG an. Auch wenn es mitunter sehr anstrengend ist, lautet Lara Pistels Berufswunsch seit einigen Wochen Erzieherin. „Eigentlich wollte ich eine kaufmännische Ausbildung machen. Aber durch die Arbeit in der OGS habe ich gemerkt, dass ich lieber mit Kindern arbeiten möchte. Die positive Rückmeldung der Kleinen ist einfach toll.“
Lara Pistel und Jennifer Smetek möchten den Bundesfreiwilligendienst zur Berufsorientierung nach dem Abitur nutzen. Nach den ersten sechs Monaten sind sie jedoch auch froh über den „persönlichen Mehrwert“, den das soziale Jahr für sie hat. „Es war die richtige Entscheidung. Ich habe nicht nur meinen Traumberuf gefunden, sondern bin auch selbstbewusster und durchsetzungsfähiger geworden“, so Lara Pistel. Das bestätigt auch Jennifer Smetek: „Die Arbeit bei Tagwerk hat mich selbstsicherer gemacht, ich kann jetzt besser auf Menschen zugehen. Ich bin erwachsener geworden.“
Einen positiven Effekt hat der Bundesfreiwilligendienst auch bei Bewerbungen. Für potentielle Arbeitgeber, so haben Jennifer Smetek und Lara Pistel festgestellt, ist der Bundesfreiwilligendienst durchaus ein Entscheidungskriterium.
Die pädagogische Begleitung der Bundesfreiwilligendienstler erfolgt durch die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) in Bonn. Deren Mitarbeiter helfen bei Fragen oder Problemen und besuchen die Bfdler an ihren Einsatzorten. Unter Federführung der ijgd finden fünf kostenfreie Bildungsseminare während der Arbeitszeit statt, die jeweils eine Woche dauern und in festen Gruppen stattfinden. Hier steht neben der Wissensvermittlung besonders der Austausch der Bfdler untereinander im Vordergrund. Besonders gut gefällt Lara Pistel und Jennifer Smetek, dass sie bei der Auswahl der Themen ein Mitsprachrecht haben: In ihren ersten beiden Seminaren haben die ASH-Bfdler unter anderem über Konfliktbewältigung diskutiert und die aktuelle Flüchtlingsfrage erörtert. Die Betreuung der Bfdler vor Ort wird von Madlen van der Seylberg, Sozialarbeiterin bei ASH-Sprungbrett in der Tagesgruppe Tagwerk, durchgeführt. „Sie ist die Allerbeste“, so Jennifer Smetek und Lara Pistel unisono.
(v.l.n.r.) Bfdlerinnen Jennifer Smetek, Lara-Michelle Pistel und ihre
Betreuerin Sozialarbeiterin Madlen van der Seylberg von
ASH-Sprungbrett e.V.
Weitere Infos zum Bundesfreiwilligendienst bei ASH-Sprungbrett e.V.:
Christina Leretz
Glescher Straße 2
50126 Bergheim
Tel.: 02271 – 8398-14
Fax.: 02271 – 8398-10